Jan und Joël Martel (Nantes,1896-Paris,1966) waren nicht nur Bildhauer, sondern auch Zwillingsbrüder. Sie lebten und arbeiteten in Paris, nachdem sie ihr Studium an der École Nationale des Arts Décoratifs in Paris abgeschlossen hatten. Sie waren sehr fortschrittlich und interessierten sich für die modernen Entwicklungen ihrer Zeit wie Geschwindigkeit, Autos und andere Verkehrsmittel.
Ihre Arbeit bestand aus ornamentalen Skulpturen, Statuen, Denkmälern, Plakaten und Brunnen. Sie entwarfen in den 1920er Jahren auch Innenarchitekturen für Villen, arbeiteten auch mit dem Architekten Robert Mallet-Stevens zusammen und entwarfen verschiedene Tierfiguren für die Villa Cavrois. Sie arbeiteten im charakteristischen Stil des Art Deco und des Kubismus.
Charakteristisch für ihre Arbeit ist, dass sie von einer naturalistischen Wiedergabe ausgehen, aber kubistische Elemente und die Stilisierung des Art Deco verwenden, später wird ihre Arbeit auch runder, fast flüssiger und ihre Arbeit ist eindeutig modernistisch. Sie verwendeten viele verschiedene Materialien. Frauen, Tanz und Musik waren gängige Themen, aber auch schöne Tierfiguren entstanden.
Die beiden Brüder teilten sich ihr Atelier und arbeiteten oft gemeinsam an ihren Kunstwerken, sie teilten auch die gleiche Handschrift. Ihr wunderschönes Studio wurde komplett von Robert Mallet-Stevens entworfen. 1929 wurde hier die „Union des Artistes Modernes“ (UAM) gegründet.
In der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg nahmen sie an allen großen Salons und den Weltausstellungen von 1925 und 1937 teil. Auf der "Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industrielles Modernes" sorgten sie mit ihren großen kubistischen Bäumen aus Beton für Furore. 1925. Sie stellten auch auf den verschiedenen Salons aus, wie dem Salon des Indépendants, Salon d'Automne und Salon des Tuileries.
Nachdem sie ihr ganzes Leben miteinander verbracht hatten, starben die Brüder 1966 nur wenige Monate auseinander.
Derzeit sind ihre Arbeiten sehr gefragt, ihre Arbeiten sind Teil verschiedener öffentlicher und privater Sammlungen weltweit, wie dem Musée d'Arts Décoratifs (MAD) Paris, MOMA, Museum of Modern Art in New York.
